Sonntag, 14. Juli 2019

Fließen wie ein Bach, schweben wie eine Wolke: Zeit für neue Laufschuhe

Nach knapp zwei Jahren und definitiv mehr als 1.000 Laufkilometern wurde es mal wieder allerhöchste Zeit für neue Laufschuhe. Und angesichts meiner ausgesprochen positiven Erfahrungen beim letzten Schuhshopping kam auch dieses Mal nur der Frankfurter Laufshop dafür in Frage - zudem ich mir erst vor ein paar Monaten in einer Verkaufsgruppe für Triathleten auf Facebook glücklicher- und tollerweise für insgesamt 200 Euro zwei Gutscheine zu je 150 Euro günstig geschossen hatte.

Kleine Info am Rande: Dass Schuhe nicht ein Leben lang halten und insbesondere Sportschuhe schneller verschleißen, dürfte jedem bewusst und bekannt sein. Insbesondere im letzteren Fall sind voll funktionsfähige Trainingsgeräte jedoch nicht nur ein optischer, sondern vor allem ein funktional-gesundheitlicher Faktor, da sich zu alte und abgenutzte Exemplare unmittelbar und negativ auf die Gelenke auswirken können.

Die spezifische Lebensdauer eines Laufschuhs hängt dabei von zahlreichen, zum Teil individuellen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Körpergewicht, dem Laufstil, und dem Streckenprofil, aber auch von der Lagerung und Aufbewahrung der Schuhe sowie letztlich natürlich von der Materialqualität des jeweiligen Modells. Für aktivere und ambitioniertere Läufer gilt die grobe Pi-Mal-Daumen-Regel, dass pro Jahr etwa zwei Paar Laufschuhe benötigt werden. Im Normalfall sind das in etwa 800 bis 1.200 Kilometer. Je nach Beanspruchung und Nutzung kann ein gutes Paar aber auch durchaus mal bis zu 2.000 Kilometer durchhalten.

Da ich bereits in der Vergangenheit diesbezüglich sehr gute Erfahrungen im Frankfurter Laufshop gemacht hatte, ging ich auch dieses Mal recht vorurteilsfrei und offen an die Beratung heran. Meine alten Treter von Brooks und New Balance hatten mir zwar wirklich gute Dienste erwiesen, aber von Zeit zu Zeit kann, darf und sollte man sich auch mal wieder nach anderen Schuhen umsehen, um neue und andere (Lauf-)Reize zu setzen. Beide Exemplare hatte ich im Übrigen dabei, da ein geschulter und fähiger Laufberater anhand der alten Schuhe nützliche Rückschlüsse auf Laufstil und - verhalten ziehen kann.

Dieses Mal kümmerte sich ein sympathische Mitzwanziger um mich, seines Zeichens Student der Sportwissenschaften und frisch gebackener Ironman, den er bei seiner Premiere in Frankfurt in einer sehr ansehnlichen Zeit von knapp 12,5 Stunden absolvierte. Also auch hier mal wieder ein fachlicher Volltreffer.

Die Wahl des ersten neuen Laufschuhs war in Form der neuesten Generation des Brooks (zu Deutsch: "Bäche") Defyance schnell getroffen. Mit dem Vorgänger hatte ich bereits beste Erfahrungen gesammelt, und ungeachtet der eben angesprochenen Prämisse, dass man auch immer mal wieder neue Reize setzen sollte, bleibt man als laufender Schuster auch gerne bei seinen Leisten, sprich bei bewährten Modellen. Der Brooks Defyance 10 ist ein sehr beliebter neutraler Straßenschuh und bietet eine gute Mischung aus weicher Dämpfung, ausreichender Flexibilität und etwas Stabilität. Ebenfalls sehr vorteilhaft ist sein atmungsaktives Obermaterial, das die Feuchtigkeit im Schuh auch an warmen Tagen gut reguliert. Der Defyance ist insgesamt zwar nicht unbedingt ein Schuh für neue Geschwindigkeitsrekorde, aber dafür eine absolut sichere Bank für lange Trainingsläufe. Von daher ein idealer neuer Begleiter für die anstehenden längeren Einheiten in Richtung Marathon.


Und auch das zweite Paar war dank kompetenter Vorauswahl relativ rasch ausgewählt. Nachdem ich vorher noch ein anderes Modell ausprobiert hatte (New Balance 880v9), sah ich mich wieder mal mit einem Exemplar der Schweizer Schuhschmiede On konfrontiert. Vor erst knapp neun Jahren gegründet, haben die Eidgenossen mit ihren innovativen Modellen den Markt ziemlich umgekrempelt und erfreuen sich bei vielen Laufsportlern großer Beliebtheit. Ich persönlich hatte im vorvergangen Jahr im Frankfurter Laufshop mal ein Paar getestet, kam aber gemeinsam mit der damaligen Beraterin zu dem Schluss, dass das (noch) nichts für mich sei. Die Schuhe von On sind nämlich auf der einen Seite zwar ausgesprochen leicht, verzeihen auf der anderen Seite aber auch kaum Fehler. Man sollte daher auf jeden Fall eine gute Lauftechnik besitzen und auch schon etwas schneller unterwegs sein.

Dieses Mal war mein On-Zeit mit dem Cloudsurfer aber offenbar (endlich?) gekommen. Auch hierbei handelt es sich um einen neutralen Straßenschuh, dessen Dämpfungssystem (CloudTec) sich jedoch optisch (und technisch) deutlich von anderen Laufschuhen unterscheidet, da es aus einzelnen Röhren in der Außensohle besteht, die eine Art Honigwaben- oder Wölkchenprofil bilden. Laut Aussage von On bringt der Cloudsurfer "die weiche Landung eines Trainingsschuhs mit dem dynamischen Abstoß eines schnellen Wettkampfschuhs zusammen", und soll damit durchaus ein Kandidat für schnellere Laufzeiten sein. Erfahrungen zahlreicher Athleten scheinen das auch durchaus zu bestätigen, aber da muss und werde ich mir natürlich mein eigenes Urteil zu bilden müssen. Ein paar Minuten auf dem Laufband und auf normalem Straßenbelag präsentierten den On Cloudsurfer zwar als etwas gewöhnungsbedürftig, aber erfreulicherweise eben auch keinesfalls als unangenehm. Somit also im Idealfall genau das passende Paar Laufschuhe, um neue Reize zu setzen.

Sowohl den Brooks Defyance 10 als auch den On Cloudsurfer werde ich in den in den kommenden Wochen und Monaten natürlich ausführlich auf Herz und Nieren testen und über meine Erfahrungen berichten. Welcome aboard :-)

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