Sonntag, 30. August 2015

KW 35 (24.08. - 30.08.2015): Der Fluch des Achilles

Die Woche fing zunächst erstaunlich gut an. Bei Regen und angenehmen Temperaturen waren trotz leichter Anfangsschwierigkeiten direkt 9.77 Kilometer drin. Strecke war erneut die Drei-Brücken-Tour, die ich aber auch dieses Mal nicht komplett zu Ende gelaufen bin, um meine Achillessehnen zu schonen. Das war jedoch leider nicht allzu sehr von Erfolg geprägt: da das Zwicken und Zwacken an den folgenden Tage nicht wirklich besser wurde, beschloss ich schweren Läuferherzens, den Rest der Woche die Füße im wahrsten Sinne des Wortes still zu halten. Bringt ja nichts, wenn die Reizung nicht besser, bzw. im schlimmste Falle sogar noch schlimmer wird.

Die sportlichen Aktivitäten beschränkten sich somit auf zweimal tägliches Dehnen der Wadenmuskulatur, zweimal tägliches Massieren der Achillessehne und der oberen Ferse, sowie einmal tägliche Applikation von Voltaren. Und es gibt eine neue Einsicht: Falls ich bis Mitte der kommenden Woche meine Achillessehnen noch spüre, geht um einen Termin beim Orthopäden wohl kein Weg vorbei. Wenn ich mein Vorhaben wirklich durchziehen möchte, sollte ich definitiv festellen (lassen), ob mein Körper dem eigentlich auch gewachsen ist. Lieber einen Schritt zurück und zwei nach vorne, als ein Schritt zu viel. Bis dahin muss ich mich eben erstmal mit Schwimmen über Wasser halten. Die Rückmeldung hierzu bleibt allerdings leider immer noch aus...

Datum Distanz Zeit Schnitt
24.08.2015 9.77 km 0:56:09 5:44 min



Dienstag, 25. August 2015

Swim or Sink

Vor das Radfahren und Laufen hat der liebe Gott beim Triathlon bekanntlich das Schwimmen gesetzt. Und ausgerechnet das ist  bei mir, wie man so schön sagt, stark ausbaufähig. In frühesten Urzeiten habe ich zwar mal den Fadenschwimmer abgelegt, aber danach trennten sich die Wege zwischen dem Wasser und mir. Die Konsequenz: ich kann mich irgendwie eine Weile über Wasser halten und auch irgendwie fortbewegen, aber mehr als zwei Bahnen halte ich im Kraulen aktuell nicht durch. An der Ausdauer und Kraft kann es kaum liegen, die Defizite liegen somit ganz klar im technischen Bereich.

Was tun? Eine Möglichkeit ist, sich das Ganze selbst beizubringen. Bücher, Anleitungen und Videos gibt es dazu zuhauf. Eine andere Möglichkeit: man holt sich professionelle Hilfe. Und genau dazu habe ich mich entschlossen. In den letzten Tagen habe ich daher mal ein wenig recherchiert, welche Schwimm- und Hallenbäder in der Gegend (i.e. in Mainz und um Mainz herum) entsprechende Kurse anbieten. Herauskristallisiert haben sich dabei die folgenden Kandidaten, auf die ich näher eingehen möchte:

1. Taubertsbergbad Mainz
Die erste und für mich - als Mainzer Innenstadtbewohner - im wahrsten Sinne des Wortes naheliegendste Variante ist das Taubertsbergbad Mainz. Da es in der Nähe des Hauptbahnhofs liegt, ist es fußläufig ideal erreichbar. Das Taubertsbergbad bietet zwar auch Schwimmmkurse für Erwachsene an, aber diese sind definitiv nur für absolute Schwimmanfänger geeignet, wie mir die Dame am Empfang persönlich bestätigte. Damit hat sich diese Option also erledigt.

2. Schwimmbad Mainzer Schwimmverein
Etwas weiter entfernt, aber immer noch gut per Bus (oder anderen Transportmitteln) erreichbar, ist das Schwimmbad des Mainzer Schwimmvereins in Mainz-Mombach. Das Angebot an Schwimmkursen für Erwachsene ist hier größer, und umfasst z.B. einen Schwimmkurs für Anfänger, einen Kraulkurs für Anfänger und einen Kraulkurs für Fortgeschrittene. Die Kurse werden während der Schulzeit angeboten (konkrete Termine werden aktuell nicht angegeben), dauern 45 Minuten und kosten 70 Euro für 8 Unterrichtsstunden oder 80 Euro für 10 Unterrichtsstunden. In der auf der Webseite verfügbaren 'Schwimmbadzeitung' erfährt man zudem, dass auch Einzelstunden für Erwachsene angeboten werden. Genauere Details werden nicht genannt.

3. Frei- und Hallenbad Kleinfeldchen
Option Nummer drei: Das Frei- und Hallenbad Kleinfeldchen in Wiesbaden. Wie beim Schwimmbad Mainzer Schwimmverein gibt es im Kursangebot auch hier Erwachsenenschwimmkurse für Anfänger, Erwachsenenschwimmkurse für Kraulanfänger und Erwachsenenschwimmkurse für Kraulfortgeschrittene. Via PDF wird man detailliert über die genauen Termine, Zeiten und Preise informiert. So finden die Kurse für Kraulfortgeschrittene z.B. dreimal pro Jahr jeweils einmal pro Woche Montags oder Freitags von 20:15 - 21:00 Uhr statt. Der nächste aktuelle Kurs wäre hier von 14.09. - 30.11.2015. Die Kurse kosten 100,00 Euro für insgesamt 10 Unterrichtsstunden zu 45 Minuten. Ebenfalls im Angebot - und da kribbelt es dann schon ein wenig, auch wenn ich hiervon noch Lichtjahre und Seemeilen entfernt bin - ist ein spezielles Ironman Training, das während der Sommerferien im Freibad zur Vorbereitung des Ironman angeboten wird. Kostenpunkt: 10 Euro pro Teilnahme. Der Nachteil am Frei- und Hallenbad Kleinfeldchen: es liegt in der Nähe der Wiesbadener Innenstadt, und damit für mich nicht gerade in unmittelbarer Nähe. Bei potentiellen Kurszeiten von 20.15 -21.00 Uhr wären somit noch ca. 45 Minuten Rückfahrt einzukalkulieren, was nicht wirklich frühschichtfreundlich ist.

4. SSV Bingen
Eher zufällig bin ich bei meiner Recherche auf den SSV Bingen gestoßen. Der Verein bietet ebenfalls Schwimmkurse für Erwachsene an, diese finden allerdings im Hallenbad Gensingen statt - was geographisch natürlich komplett rausfällt. Es gibt sogar einen speziellen Kurs "Masters und Triathlon", aber dieser fällt auch  flach, da er im Regiobad rheinwelle in Gau-Algesheim stattfindet - mal ganz abgesehen davon, dass ich dafür natürlich noch lange nicht geeignet bin. Allerdings gibt es noch ein weiteres Kursangebot: Techniktraining. Dieses findet Dienstags von 19:00 - 20:00 statt - und zwar im Taubertsbergbad Mainz. Zwar sind die Kosten mit 160 Euro für 10 Stunden hier höher, aber vom gesamten Preis-Leistungs-Verhältnis und angesichts der geographischen Lage, scheint mir das die beste Option zu sein.

Aktueller Stand des Findungsprozesses: Option 1 (Taubertsbergbad Mainz) fällt aufgrund des nicht vorhandenen Kursangebots raus, Option 3 (Frei- und Hallenbad Kleinfeldchen) fällt aufgrund der Entfernung raus. Option 2 würde ich mir gerne nochmal persönlich anschauen - zudem mir hierzu noch wichtige Informationen fehlen (z.B. konkrete Kurstermine und -zeiten), die auf der Webseite nicht verfügbar sind. Option 4 (SSV Bingen / Taubertsbergbad) ist aufgrund der Nähe und trotz des etwas höheren Preises z.Zt. mein Favorit. Kontaktaufnahme ist bereits erfolgt. Sobald ich mehr weiß, gibt's natürlich ein Update.

In diesem Sinne: Gut Nass!

Montag, 24. August 2015

Gesundheit: Der Fluch des Achilleus

Laut der Laufbibel (sehr zu empfehlen!) von Dr. Matthias Marquardt ist die Achillessehnenentzündung in den letzten Jahren zur häufigsten Laufverletzung überhaupt geworden. Die Ursachen dafür sind vielfältig: neben einer schwachen Fußmuskulatur, einer schwachen Wadenmuskulatur oder einer schlechten Lauftechnik ist eine unverhältnismäßige Belastungssteigerung wohl die am weitesten verbreitete Ursache.

Und da muss ich mich leider schuldig bekennen... Nachdem ich in den vergangenen Jahren vorwiegend maximal um die 10 Kilometer gelaufen bin, entschloss ich mich Ende letzten Jahres zur Teilnahme am Gutenberg-Halbmarathon. Ende November schlug dann allerdings leider der Erkältungshammer zu, und brachte mich - nebst anderen Ursachen - bis Anfang März komplett aus dem Tritt. Um dennoch einen guten Halbmarathon unter zwei Stunden zu absolvieren, erhöhte ich daher in kürzester Zeit die Distanzen, was bis zum Starttermin am 10.05.2015 im Grunde auch ohne Probleme verlief. Dann kamen aber in kürzester Zeit mehrere Dinge zusammen, die meine Achillessehnen wohl nicht ganz so gut fanden: ein Berglauf in der Woche vor dem Halbmarathon, der Halbmarathon als längste bis dato gelaufene Strecke (die längste Vorbereitungsdistanz waren 18,50 Kilometer), und ein veritabler Endspurt auf dem letzten Kilometer. Direkt nach dem Rennen war eigentlich alles gut, aber einige Tage später fing es an ein wenig zu zwicken. Also: Trainingspause. Die zog sich dann leider bis Ende Juni hin, darauf ging es drei Wochen in die USA. Seit Anfang August also wieder der Neuanfang.

Und trotz längerer Trainingspause zwacken die Achillessehnen leider nach wie vor. Von einer Entzündung würde ich eigentlich nicht sprechen, da die Sehnen weder schmerzen, noch druckempfindlich oder gerötet sind, aber gereizt sind sie auf jeden Fall. Dass ich mittlerweile nach knapp drei Wochen Training schon wieder ca. 10 Kilometer laufe, könnte natürlich nicht ganz unschuldig dran sein... Eine erneute Trainingspause oder kürzere Distanzen kommen für mich aber im Grunde nicht in Frage. Also versuche ich zunächst einen dreifachen Ansatz:

1. vorerst keine weiteren Umfangssteigerungen, damit sich die Achillessehnen an die aktuelle Distanz/Belastung gewöhnen.

2. zwei mal täglich Dehnungsübungen der Wadenmuskulatur/Sehnen. Dazu stelle ich mich auf einer Stufe auf die Zehenspitzen und hebe und senke für jeweils zwei Sekunden die Füße. Zielsetzung sind vorerst ca. 20 Wiederholungen

3. momentan verwende ich einmal täglich Voltaren auf den entsprechenden Regionen. Voltaren Forte habe ich mir ebenfalls zugelegt, nehme von einer Anwendung aber erstmal Abstand. Die Anwendung sollte natürlich regelmäßig nicht über einen längeren Zeitraum gehen. Zusätzlich habe ich mir letzte Woche 'Achillosan 1' geholt. Davon habe ich in einem Läuferforum eher zufällig gelesen. Das ganze erinnert stark an Pferdesalbe, und soll jeweils direkt vor und direkt nach der sportlichen Belastung eimassiert werden. Anwendungspremiere war heute, von daher kann ich noch keine großartigen Aussagen treffen. Ich werde das aber natürlich genau im Auge behalten, und zeitnah berichten. Ach ja: Achillosan kostet 11,95 Euro für 100ml und gibts in jeder guten Apotheke.

Bleibt zu hoffen, dass all diese Maßnahmen helfen, mein Achillessehnenproblem mittelfristig in den Griff zu bekommen. Ich werde auf jeden Fall weiter berichten...

Sonntag, 23. August 2015

KW 34 (17.08. - 23.08.2015): Langsam ernährt sich das Laufhörnchen

Diese Woche war mit drei Läufen etwas durchwachsen. Am Montag ging es zunächst ganz gut los mit einem - für meine aktuellen Verhältnisse - akzeptablen Lauf von 9.15 Kilometern bei einem Schnitt von 5:39. Am Mittwoch konnte ich das vom Umfang her mit 9.76 Kilometern sogar noch leicht toppen. Am Freitag wagte ich mich dann zum ersten mal wieder an den Drei-Brücken-Lauf (Gesamtstrecke ca. 11 Kilometer), zog aber angesichts praller Sonne und 25 Grad, sowie zwackender Achillessehnen nach 7.64 Kilometern die Reißleine.

Da ich die Sache langfristig angehen möchte, sehe ich aktuell keine Notwendigkeit, die Distanzen forciert zu erhöhen. Was geht, geht - und wenns nicht geht, muss man das halt auch mal akzeptieren. Nach ca. drei Wochen wieder auf knapp 10 Kilometern zu sein - und dass bei einem gar nicht mal so schlechten Schnitt - ist für mich schonmal ganz ok. Und angesichts der leichten Achillessehnenprobleme will ich hier auf keinen Fall irgendetwas riskieren. Heißt: weiterhin laufen, aber nicht auf Teufel komm raus. Zum Thema Achillessehne gibts in den nächsten Tagen dann nochmal einen gesonderten Post.

Datum Distanz Zeit Schnitt
17.08.2015 9.15 km 0:51:48 5:39 min
19.08.2015 9.76 km 0:56:08 5:44min
21.08.2015 7.64 km 0:44:11 5:47min



Freitag, 14. August 2015

Testbericht: Des Kaisers neue Laufkleider: X-Bionic The Trick Running Shirt

Mit zunehmender läuferischer Ambition gewinnt auch das Thema Laufbekleidung allmählich an Bedeutung. Während diese zunächst eher Mittel zum Zweck ist, realisiert man nach einiger Zeit, dass funktionalere und hochwertigere Laufklamotten- oder -schuhe auch einen positiven Einfluss auf Leistung und Wohlbefinden haben können. Und die psychische Gratifikation neuer Kleidungsstücke darf natürlich auch nie unterschätzt werden :-) Ebenfalls nicht außer Acht zu lassen ist die Tatsache, dass spezifische und höherwertigere Sportbekleidung und -ausrüstung auch gesundheitlich von Vorteil sein kann. An billigen Laufschuhen oder scheuernden Shirt wird man im in der Regel nicht lange seine Freude haben. Es muss natürlich auf keinen Fall immer die teuerste Variante sein, aber der eigene Körper sollte einem doch durchaus etwas mehr Wert sein. Letztlich geht es schließlich beim Sport auch immer um die eigene Gesundheit. Und diese durch billige und minderqualitative Bekleidung auf Spiel zu setzen wäre schlichtweg paradox.

Swim. Bike. Run. - Von 13.1 auf 140.6

Von 13.1 auf 140.6, vom Running Man zum Iron Sven - mit diesem persönlichen Sporttagebuch möchte ich meine - hoffentlich erfolgreiche - Reise zum Ironman Germany 2017 in Frankfurt dokumentieren. Die Ausgangssituation: vom mehr oder minder ambitionierten Freizeitläufer zum Triathleten. Und um das anfängliche Zahlenwirrwarr gleich aufzulösen: Der Ironman umfasst eine Schwimmdistanz von 3,86 Kilometern (2,4 Meilen), eine Radfahretappe von 180,2 Kilometern (112 Meilen) und einen Marathon (42,195 Kilometer bzw. 26,2 Meilen). Summa summarum ergibt sich für den Ironman somit eine Gesamtdistanz von 140.6 Meilen bzw. 226 Kilometern. Und 13.1 ist folglich die Distanz des Halbmarathons in Meilen :-)

Jan Frodeno beim Ironman Germany 2014
Woher die Idee des Triathlon ursprünglich kommt, kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen. Fakt ist, dass sich mein Pensum im ursprünglich eher ungeliebten Laufsport in den letzten Jahren zunehmend erhöht hat, und irgendwann auch allmählich passiv das Interesse am Triathlon erwachte. Vorläufiger Höhepunkt war der Ironman 2014 in Frankfurt. Eher zufällig blieb ich beim Zappen bei der Übertragung des Hessischen Rundfunks hängen, und wurde 'live' Zeuge der unglaublichen Willensleitung und des Kampfgeistes von Jan Frodeno, der das Rennen trotz zahlreicher Handicaps und Missgeschicke am Ende als strahlender Dritter absolvierte. Als Olympiasieger 2008 auf der Olympischen Distanz ist Jan Frodeno natürlich nicht irgendwer, aber der Ironman 2014 in Frankfurt war sein erstes offizielles Rennen auf der Langdistanz, und wer das Rennen gesehen hat, kann nur seinen Hut vor dieser fantastischen Leistung ziehen. Selbst drei platte Hinterreifen, ein Wechselfehler, und ein Krampf im Oberschenkel bie Kilometer Null konnten "Frodo" damals nicht aufhalten. Ebenso fantastisch waren aber natürlich und insbesondere auch die Leistungen aller anderen 2.448 Finisher, darunter z.B. der ehemals 230 Kilo schwere Thomas Stephan oder der damals 75-jährige Walter Lehr. Vielleicht waren es sogar gerade die Leistungen dieser "Normalterblichen", die bei mir letztlich auch aktiv die Begeisterung für diesen Sport geweckt haben...

Zurück zur Gegenwart: Nachdem ich dieses Jahr zum ersten Mal erfolgreich beim Gutenberg-Marathon Mainz die Halbdistanz von 21,1 Kilometern in für mich absolut akzeptablen 1:59:16 absolviert habe, ist die Entscheidung gefallen, den Triathlon anzugehen. Die Motivation: Schauen, was geht und ob es geht. Dass ich aktuell im Schwimmen eher in der Kategorie Wasserleiche rangiere, und gefühlt zuletzt als 13-jähriger Knirps auf einem Fahrrad gesessen habe, macht die Sache dabei umso herausfordernder und interessanter. Und auch, wenn das mythische Fernziel nicht erreicht werden sollte, so dürfte alleine die Reise dorthin sportlich spannend und lohnenswert werden. Also: Auf die Plätze, fertig, los!