Sonntag, 26. März 2017

KW 12 (20.03. - 26.03.2017): In der Ruhe liegt der Puls

War die letzte Laufwoche schon nicht allzu prickelnd, offenbarte sich die aktuelle als noch verzichtbarer. Zum einen bekam ich die letzte Einheit irgendwie nicht aus den Knochen, und zum anderen war auch diese Arbeitswoche - mal wieder - stressiger als erhofft. Da ich eine Erkältung um jeden Preis vermeiden wollte, biss ich somit die Zähne frustriert zusammen und entschied mich erst am Sonntag wieder aktiv zu werden. Lieber nur um ein paar Tage/Sekunden zurückgeworfen werden, als am Ende mit einer richtigen Erkältung richtig lange auszufallen und noch weiter zurückgeworfen zu werden. Erwartungsgemäß war die sonntägliche Bewegungseinheit bei frühlingshaftem Sonnenschein zwar keine Vollkatastrophe, aber dennoch anstrengend. Angesichts summa summarum sieben Tagen Zwangspause kann ich somit mit 10,75 Kilometern in 56:49 Minuten im Grunde zufrieden sein - insbesondere, da ich damit die Leistung des letzten Laufs (11,00 Kilometer in 58:19 Minuten) fast exakt replizieren konnte. Von meiner Wunsch-/Zielzeit für den Halbmarathon bin ich damit natürlich wieder etwas weiter weg - vor allen Dingen da ich übernächste Woche eine erneute Zwangspause hinlegen muss - aber noch sollte genügend Zeit sein, diesen kleinen Rückschlag wieder zu kompensieren. Allerdings darf jetzt auch wirklich nichts mehr dazwischenkommen.

So bekommt jeder sein Fett weg

Beim Laufen im Speziellen bzw. beim Sport im Allgemeinen sollten natürlich in allererster Linie  sportliche und gesundheitliche Aspekte im Vordergrund stehen. Ich würde jedoch lügen (und manch anderer sicherlich auch), wenn dabei nicht auch ein ästhetischer und narzisstischer Faktor eine gewisse Rolle spielt.

So lag auch zu Beginn meiner "Laufkarriere" der Fokus zunächst auf Gewichtsabnahme bzw. -optimierung. Zu diesem Zeitpunkt frönte ich noch exzessiv dem Bodybuilding und hatte mein Körpergewicht im Laufe der Jahre von ursprünglich ca. 81 auf zwischenzeitlich knapp 96 Kilogramm hochgeschraubt. Was dabei allerdings auch in die Höhe schnellte, war mein Körperfettanteil - der phasenweise ungefähr 18 Prozent betrug. Das warvzwar in der damaligen Altersgruppe (20-39) gerade noch so im Normbereich, aber eben auch nicht mehr wirklich wenig. Insofern war das Laufen zunächst ausschließlich Mittel zum Zweck. Spaß spielte dabei anfänglich eher eine untergeordnete Rolle. Umso wichtiger war mir daher aus motivatorischen Gründen die statistische Erfassung etwaiger Fortschritte: jede Sekunde weniger, jeder Meter mehr, jede Kalorie mehr (oder weniger) waren entscheidend und notwendig, um mir die Plackerei halbwegs schönzureden. Eine Obsession, die mich seitdem nie mehr ganz losgelassen hat..

Sonntag, 19. März 2017

KW 11 (13.03. - 19.03.2017): Quod erat demonstrandum

Nach einigen erholsamen, halbwegs freien, letzten Tagen ging es zu Beginn einer erwartet hochstressigen neuen Arbeitswoche zunächst auf einen kurzen Tempolauf. Dieser war unüberraschend anstrengend, aber mit 11,12 Kilometern in 57:17 Minuten auch ausgesprochen erfolgreich. Historisch betrachtet ist das die zweitschnellste Zeit, die ich jemals auf dieser Distanz gelaufen bin - nur noch getoppt vom 25. Maarauelauf am 24. April letzten Jahres, bei dem ich einen für meine Verhältnisse sagenhaften Schnitt von 4:55 pro Kilometer hinzaubern konnte. Ein durchschnittlicher Puls von 160, sowie Anteile von 42 Prozent im Sprint-, 56 Prozent im Tempo-, und 3 Prozent im Ausdauerbereich sind da natürlich kein Wunder. Aber was tut man nicht alles für die Tempohärte...

Aufgrund diverser privater und beruflicher Termine ging es dann erst am Sonntag wieder auf die Piste - was angesichts der fordernderen letzten Läufe und einer dadurch, sowie stressbedingt, leicht angeschlagenen Physis aber wahrscheinlich auch das Beste war. Dennoch war die Einheit mit 11,00 Kilometern in 58:19 Minuten, i.e. einem um 8 Sekunden langsameren Schnitt als beim letzten Mal, letztlich anstrengender als gedacht. Andererseits war das angesichts des Wochenverlaufs auch durchaus im Rahmen des Erwartbaren. Ab der kommenden Woche läufts dann hoffentlich wieder besser (und ich häufiger) sodass ich mit Blick auf den Halbmarathon in knapp zwei Monaten vielleicht doch noch die 5:15 pro Kilometer als ultimatives Kampfziel ausrufen kann.


Datum Aktivität Distanz Zeit km/min Kommentar

19.03.2017 Laufen 11,00 km 0:58:19 5:17 155 bpm

14.03.2017 Laufen 11,12 km 0:57:17 5:09 160 bpm

Sonntag, 12. März 2017

KW 10 (06.03. - 12.03.2017): Auf Rekordkurs

Nach den letzten drei Einheiten waren die Batterien zu Beginn der neuen Laufwoche trotz zwei Tagen Pause noch nicht wieder ganz aufgeladen. Aber auch wenn ich mich nicht 100% fit fühlte, wollte ich mir eine kürzere Einheit am Dienstag dennoch nicht entgehen lassen, da für den nächsten Tag Regen angesagt war. Insgesamt war der Lauf dann auch recht zäh - und das ausgesprochen wechselhafte Wetter trug dazu sein übriges bei: der anfänglich herbstlich kühle Wind wurde ab der Hälfte der Distanz von sommerlich wärmenden Sonnenstrahlen durchbrochen, schlug dann aber im letzten Drittel in winterlich eisigen Hagelregen um, der mich letztlich dann auch zum leicht verfrühten Rennabbruch zwang. Die finalen Zahlen: 10,24 Kilometer in 55:52 Minuten. Alles in allem besser als nichts, aber nach den Glanzleistungen der letzten Tage - nachvollziehbarer- und verständlicherweise - auch nicht der Knaller. So ein kleiner Realitätsdämpfer war aber auch mal wieder nötig. Es sind zwar noch knapp zwei Monate bis zum Halbmarathon, aber zum einen hab ich die Gesamtdistanz bisher noch kein einziges Mal komplett absolviert, und zum anderen kann wie gesagt immer noch viel passieren. Willkommen zurück im Laufalltag :-)

Bei vorfrühlingshaft angenehmen und ausnahmsweise mal trockenen 13 Grad ging es am Donnerstag dann auf die zweite Etappe der Woche. Auch wenn ich mich zunächst eigentlich - mal wieder - nicht völlig fit fühlte, waren die ersten Kilometer flinker als erwartet, und nach 11 Kilometern hatte ich einen Schnitt von 5:14. Den konnte ich dann auch erstaunlicherweise fast bis zum Ende durchhalten, sodass am Ende 16,01 Kilometer in 1:24:34 Stunden zu Buche standen. Luft wäre bei dem Tempo noch locker für 2-3 Kilometer da gewesen, lediglich die Beine wurden allmählich etwas schlapp. Aber das ist bei der Pace auch kein Wunder. Wenn ich das in zwei Monaten auf 21 Kilometer abliefere, fress ich nen Schwarzwälder Besen...

Zum Abschluss meiner überraschend erholsamen freien Tage stand am Sonntag der letzte Lauf der Woche auf der Agenda. Das Wetter war kühl aber sonnig, und nach zwei Tagen Erholungspause fühlte ich mir auch recht fit, sodass ich beschloss, die Einheit komplett offen anzugehen und unterwegs spontan zu entscheiden, wie lange ich laufen kann und will. Am Ende war ich zwar mit einem Schnitt von 5:22 etwas langsamer unterwegs als beim letzten Mal, dafür wurden es aber auch stattliche 17,20 Kilometer in 1:32:33 Stunden. Insgesamt kann ich mit den Laufleistungen der letzten Tage ausgesprochen zufrieden sein. Wenn jetzt nichts mehr dazwischenkommt (klopf, klopf, klopf), sollte beim Gutenberg Halbmarathon in knapp zwei Monaten locker eine neue Bestzeit
rausspringen.
frischer Wind (28 km/h / 4 Bft) aus Westsüdwest mit steifen Böen (52 km/h / 7 Bft)
(mehr dazu bei wetter.de)
frischer Wind (28 km/h / 4 Bft) aus Westsüdwest mit steifen Böen (52 km/h / 7 Bft)
(mehr dazu bei wetter.de)


Datum Aktivität Distanz Zeit km/min Kommentar

12.03.2017 Laufen 17,20 km 1:32:33 5:22 158 bpm

09.03.2017 Laufen 16,01 km 1:24:34 5:16 156 bpm

07.03.2017 Laufen 10,24 km 0:55:52 5:27 155 bpm

Samstag, 11. März 2017

Vom Bankdrücker zum Laufvogel: Eine persönliche Sporthistorie

Wie kam ich eigentlich zum Laufen? Eine Frage, die mir durchaus das ein oder andere mal gestellt wurde, und deren Beantwortung eines Blickes in meine persönliche Sporthistorie bedarf - und dem ein oder anderen vielleicht auch als interessanter Einblick und Motivationshilfe dienen kann. Denn wie sagte bereits der chinesische Philosoph Laozi (604 - 531 v. Chr.): "Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt."

Die 1980er: Purzelbäume und Armzüge

Obwohl mindestens die Hälfte meiner damaligen Mitschüler typischerweise bereits das Runde ins Eckige beförderte, ging König Fußball Zeit meines Lebens komplett an mir vorbei. Zumindest aktiv. Stattdessen steckte mich meine Mutter in der Grundschule zunächst in einen örtlichen Turnverein. Die Beziehung währte allerdings nicht lange. Purzelbäume und Radschlagen waren offenbar nicht so ganz mein Ding...


Bis zur dritten Klasse beschränkten sich meine sportlichen Aktivitäten dann zunächst auf ausgiebige und häufige Schulhofraufereien, bis meiner Mutter nahegelegt wurde, meine überschüssigen Energien in einem Sportverein zu kanalisieren und bändigen zu lassen. Und was bot sich da besser an, als Ringen? Die dort erlernten Techniken konnte ich nämlich wieder wunderbar auf dem Schulhof anwenden... In dieser Hinsicht ging die pädagogische Taktik somit zunächst nach hinten los, aber in der Tat eignete sich der kleine Sven im Verein zunehmend soziale Fähigkeiten an und lernte seine (nicht nur physischen) Grenzen kennen. Dem Ringen - und dem AC 06 Bischofsheim - blieb ich dann auch recht erfolgreich - inklusive mehrerer Bezirksmeisterschaften und einem 5. Platz bei der Hessenmeisterschaft - bis im Alter von 17 Jahren treu, bevor ich 1991 meine Ringerstiefel endgültig an den Nagel hängte. Neben den üblichen Stimmungs- und Einstellungsveränderungen der Pubertät war letztlich wohl auch der schwierige Sprung in die Herrenklassen ausschlaggebend für diese Entscheidung.

Montag, 6. März 2017

KW 9 (27.02. - 05.03.2017): Ich geb Gas...

Zum Beginn des neuen Laufmonats stand am Mittwoch - wie Ende Januar - die nächste Standortbestimmung für den Halbmarathon auf der Agenda. Ziel dieses Mal: 15 Kilometer in einem Schnitt von 5:48. Bei frischem Südwestwind mit starken Böen von bis zu 52 km/h, sowie einer Regenwahrscheinlichkeit von 33 Prozent waren die äußerlichen Voraussetzungen zwar nicht die besten, aber erstens gibts kein schlechtes Wetter, zweitens "musste" ich einfach laufen, und drittens sowieso. Zum Glück blieb es trocken, und abgesehen von giftigem Gegenwind auf der Theodor-Heuss-Brücke blieb ich insgesamt von unliebsamen klimatischen Überraschungen verschont. Beim Tempo wollte ich mich zwar eigentlich zugunsten der Distanz zurückhalten, am Ende hatte ich aber trotz partiellen Ausbremsens doch wieder einen für meine Verhältnisse recht flinken Schnitt von 5:29. Mit 14,29 Kilometern in 1:18:36 Stunden waren es aufgrund der Streckenführung letztlich zwar nicht ganz die angepeilten 15 Kilometer, aber dafür konnte ich die Sollzeit ganz nebenbei mal um schlappe 18 Sekunden pro Kilometer unterbieten. Und das hätte ich mit Sicherheit auch noch 3-4 Kilometer durchgehalten. Vielleicht ist das also momentan/mittlerweile wirklich mein realistisches Leistungsniveau. Dann hätte ich - bis auf die noch zum kompletten Halbmarathon fehlenden paar Kilometer - im Grunde bereits jetzt meine Vorgaben erreicht. Ein beruhigendes Gefühl - insbesondere wenn man aus leidvoller Erfahrung weiß, dass es immer wieder zu Rückschlägen kommen kann. Und dann gibts da ja Anfang April auch noch einen gewissen Termin zur dermalen Kolorierung, der mich mindestens eine Woche sportlich außer Gefecht setzen wird...
frischer Wind (28 km/h / 4 Bft) aus Westsüdwest mit steifen Böen (52 km/h / 7 Bft)
(mehr dazu bei wetter.de)
frischer Wind (28 km/h / 4 Bft) aus Westsüdwest mit steifen Böen (52 km/h / 7 Bft)
(mehr dazu bei wetter.de)

Und auch der nächste Lauf sollte die aktuelle Form bestätigen. Direkt zwei Tage nach der letzten längeren Etappe wieder eine größere Strecke anzugehen ist zwar nicht unbedingt die vernünftigste Entscheidung, aber da ich gerade ein paar freie Tage habe, wollte/will ich diese auch sportlich optimal nutzen. So ging es nach kurzem Zweifeln bei angenehmen und trockenen 10 Grad dann doch raus. Am Ende standen 16,03 Kilometer in fabelhaften 1:26:49 Stunden - i.e. einem Schnitt von 5:24 - auf dem Tacho. Damit nähere ich mich bereits zwei Monate vor dem Gutenberg-Halbmarathon allmählich sportlichem Neuland: der einzig vergleichbare Lauf stammt vom 16.02.2016 - 16,75 Kilometer in einem Schnitt von 5:27. Also mal schauen, wohin die Reise noch geht. Unendlich wird sich das natürlich nicht steigern lassen, aber da geht auf jeden Fall noch was - wobei ich die Sache jetzt recht entspannt auf mich zukommen lassen kann, da meine eigentlichen bisherigen Zielsetzungen ja mehr oder minder bereits erreicht sind. Jetzt heißt es nur noch, diese Leistung mindestens zu konservieren - und nicht mehr krank zu werden...

Zum Absch(l)uss der Woche gab es dann nochmal einen kürzeren, flinkeren Lauf, um ein wenig Tempohärte aufzubauen. Das Resultat: 10,82 Kilometer in 56:58 Minuten, i.e. 5:15 Minuten pro Kilometer. Kleiner Griff in die Statistikkiste: vor genau einer Woche hatte ich die gleiche Distanz in der exakt gleichen Zeit, bei einem durchschnittlichen Puls von 157 bpm und Trainingsbereichsanteilen von 21 Prozent (Sprint), 59 Prozent (Tempo) und 3 Prozent (Ausdauer). Die Werte dieses Mal: ein durchschnittlicher Puls von 153 bpm, und Trainingsbereichsanteile von 25 Prozent (Sprint), 62 Prozent (Tempo) und 9 Prozent (Ausdauer). Kurz und knapp: Maximalpuls niedriger, mehr Ausdauer. Fazit: Läuft :-)


Datum Aktivität Distanz Zeit km/min Kommentar

05.03.2017 Laufen 10,82 km 0:56:58 5:15 153 bpm

03.03.2017 Laufen 16,03 km 1:26:40 5:24 147 bpm

01.03.2017 Laufen 14,29 km 1:18:36 5:29 156 bpm