Sonntag, 26. März 2017

So bekommt jeder sein Fett weg

Beim Laufen im Speziellen bzw. beim Sport im Allgemeinen sollten natürlich in allererster Linie  sportliche und gesundheitliche Aspekte im Vordergrund stehen. Ich würde jedoch lügen (und manch anderer sicherlich auch), wenn dabei nicht auch ein ästhetischer und narzisstischer Faktor eine gewisse Rolle spielt.

So lag auch zu Beginn meiner "Laufkarriere" der Fokus zunächst auf Gewichtsabnahme bzw. -optimierung. Zu diesem Zeitpunkt frönte ich noch exzessiv dem Bodybuilding und hatte mein Körpergewicht im Laufe der Jahre von ursprünglich ca. 81 auf zwischenzeitlich knapp 96 Kilogramm hochgeschraubt. Was dabei allerdings auch in die Höhe schnellte, war mein Körperfettanteil - der phasenweise ungefähr 18 Prozent betrug. Das warvzwar in der damaligen Altersgruppe (20-39) gerade noch so im Normbereich, aber eben auch nicht mehr wirklich wenig. Insofern war das Laufen zunächst ausschließlich Mittel zum Zweck. Spaß spielte dabei anfänglich eher eine untergeordnete Rolle. Umso wichtiger war mir daher aus motivatorischen Gründen die statistische Erfassung etwaiger Fortschritte: jede Sekunde weniger, jeder Meter mehr, jede Kalorie mehr (oder weniger) waren entscheidend und notwendig, um mir die Plackerei halbwegs schönzureden. Eine Obsession, die mich seitdem nie mehr ganz losgelassen hat..


Über die Jahre der halbwegs friedlichen Koexistenz zwischen Bodybuilding und rudimentärer Laufaktivität hielt sich das Verhältnis von Muskulatur und Körperfett relativ die Waage. Heißt: ich nahm zwar nicht zu, aber eben auch nicht wirklich ab - unbewusste Ernährung dürfte dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Allmählich reifte in mir jedoch das Vorhaben, den zwar gut versteckten, aber dennoch vorhandenen Speckröllchen den Kampf anzusagen. Mission Sixpack war zwar noch nicht vollständig geboren, aber immerhin schon in einer mental-embryonalen Phase. 

Ein entscheidender motivatorischer Einschnitt war im vergangenen Jahr meine - zum Glück final widerlegte - Verdachtsdiagnose auf Herzmuskelentzündung, die meine sportlichen Ambitionen (mal wieder) für einige Monate auf Eis legte. Zu diesem Zeitpunkt war ich mehr oder minder auf dem bisherigen Höhepunkt meines Läuferzenits, und hatte - quasi als positiver Kollateralschaden - auch endlich einige der hartnäckig angefutterten Fettreserven der vergangenen Jahre eliminiert: Anfang Juli 2016 wog ich knapp 83 Kilo. Ich stand somit vor dem Dilemma, vorerst kein Sport mehr treiben zu können/dürfen, aber weiterhin mein Gewicht (vielmehr die Gewichtszusammensetzung) zu halten bzw. weiter optimieren zu wollen. Was macht man also, wenn man den Kalorienoutput nicht steigern kann? Man kontrolliert den Kalorieninput.

Ziel erreicht dank Guinness :-)
Nach einiger Suche und Recherche wurde ich letztlich auf die App MyFitnessPal von Under Armour aufmerksam, mit der ich bislang auch wirklich hervorragende Erfahrungen gemacht habe. Ja - man muss bzw. sollte natürlich alles - und ich meine alles - eintragen, aber zum einen greift die App auf eine umfangreiche Nahrungsmitteldatenbank zurück, und zum anderen kann man auch EAN-Codes einscannen, sodass die Sache letztlich sehr einfach und schnell von der Hand geht. Mir hat MyFitnessPal in der zwangsweise sportlich inaktiven Zeit auf jeden Fall sehr große Dienste geleistet. sodass ich auch ohne Sport innerhalb von knapp fünf Monaten 6 Kilo abnehmen konnte - das meiste davon als Körperfett. Dabei ging natürlich auch ein bisschen Muskelmasse flöten, aber da möchte, kann und werde ich demnächst auch wieder ein wenig was draufpacken - allerdings definitiv nicht mehr so viel wie früher. Dahingehend hat sich mein ästhetisches Selbstverständnis im Laufe der Jahre doch ein wenig gewandelt.

Stand: 01.03.2017
Auch seit ich Anfang November letzten Jahres wieder die Laufschuhe schnüren darf, dokumentiere ich meine Kalorienzu- und -abnahme weiterhin mit MyFitnessPal. Das mag für den ein oder anderen idiotisches Kalorienzählen sein, aber zum einen habe ich dadurch noch mehr über Nähr- und Inhaltsstoffe gelernt, und zum anderen wage ich zu behaupten, dass mir der Erfolg durchaus Recht gibt. Während ich die Gewichtsveränderung bzw. -reduktion zunächst nur optisch dokumentiert habe, lassen sich meine Fortschritte dank Körperfettwaage seit Anfang des Jahres auch in harten Zahlen messen: So konnte ich seit Anfang Januar mein Gewicht nochmal von 73 auf 71 Kilo reduzieren, während im gleichen Zeitraum mein Körperfettanteil von 12,2 auf 11,5 Prozent sank. Damit ist das Ende der Fahnenstange allerdings jetzt auch wirklich langsam erreicht. Unter 70 Kilo bzw. 11 Prozent Körperfett will ich auf keinen Fall mehr kommen. Mit dem bisherigen Resultat bin ich aber bereits ausgesprochen zufrieden, und das heiß ersehnte echte Sixpack werde ich auf jeden Fall auch noch hinbekommen.

Zum Abschluss noch ein paar persönliche Worte zur offenbar in den letzten Monaten vor sich hinköchelnden Gerüchteküche. Meine Gewichtsreduktion war und ist weder krankheits- noch stressbedingt. Sie hat und hatte absolut nichts mit dem letztjährigen - und mittlerweile abgehakten - Verdacht auf Herzmuskelentzündung zu tun, noch mit irgendwelchen berufsbedingten Umständen. Der geneigte Statistiker bezeichnet so etwas gerne als Scheinkorrelationen ;-) Die Entscheidung war bewusst und gewollt. Und ja sie ist natürlich auch absolut narzisstisch. Aber das ist primär meine Entscheidung. Genau so wenig, wie ich anderen ihre Statur vorschreibe, erwarte ich auch, dass man meine Entscheidung akzeptiert. Mir persönlich ist eine durchtrainierte Physis eben lieber, als eine rundere Taille. Jedem eben das seine - oder wie  der Kölner so schön sagt: Jedem Jeck jefällt sing Mötz... :-) In diesem Sinne: Eat this :-P

2 Kommentare:

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