Dienstag, 2. Juli 2019

Please KOM again...

Eigentlich ist der Sommer sportlich betrachtet nicht wirklich meine Jahreszeit: zu sonnig, zu heiß, zu anstrengend. Eigentlich fühle ich mich als Oktoberkind bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad am wohlsten. Eigentlich...

Wenn man sich (langfristig) jedoch das Ziel gesetzt hat, (mindestens) einmal im Leben eine Triathlon-Langdistanz zu absolvieren, gewinnt man so realistisch gesehen aber auch keinen einzigen Blumentopf. Daher hieß es dieses Jahr: Augen zu und ab in den Ofen.

Dass ich bei diesen Temperaturen natürlich nicht meine gewohnten Leistungen abliefern kann, war mir dabei von vornherein klar. Das war bzw. ist aber auch nicht das Ziel. Vielmehr geht es darum, auch bei derartigen hochsommerlichen Witterungsbedingungen zu bestehen - un langfristig besser zu werden. Und nach einigen Wochen im Freiluftgrill scheint diese Strategie auch allmählich Früchte zu tragen. Anders kann ich mir die deutliche Leistungssteigerung der letzten Wochen und Monate nicht erklären. Während ich früher maximal 3-4 mal in der Woche trainieren konnte, bin ich aktuell bzw. mittlerweile im Schnitt an 5-6 Tagen die Woche aktiv. Mal auf dem Bike, mal zu Fuß. Was sicherlich auch daran liegt, dass ich vernünftigerweise nicht mehr immer "all in" gehe.

Nachdem ich vor knapp zwei Wochen bereits einen neuen FTP-Bestwert hinlegen konnte, kam heute die nächste Bestätigung des derzeitigen sportlichen Fortschritts: meine zweite KOM.

Zur Erklärung für Nichteingeweihte: (nicht nur) auf der Sportplattform Strava werden Fahr- oder Laufstrecken in sogenannte "Segmente" unterteilt. Dabei handelt es sich um definierte Abschnitte, für die - bei Verwendung einer kompatiblen Sport- oder Multifunktionsuhr bzw. eines Bike-Computers - die eigene Leistung gemessen und erfasst werden kann, also z.B. Zeit und Geschwindigkeit. So kann man im Zeitverlauf für sich persönlich sehr schön dokumentieren, ob und wie sich die eigene Leistungskurve entwickelt. Sollte man es tatsächlich irgendwann mal schaffen, in der Allzeit-Bestenliste eines Segments auf den Plätzen 2 bis 10 zu landen, wird dies im Strava-Profil fortan öffentlich mit einem entsprechenden Pokal angezeigt. Und für die beste bis dato erzielte Leistung auf einem bestimmten Segment erhält man eine Krone, und darf sich fortan "King of the Mountain" (KOM) bzw. "Queen of the Mountain" (QOM) schimpfen. Ist bei flachen Passagen natürlich ein eher unzutreffender Titel, aber da die Idee ursprünglich aus dem Radsport kommt, und dort Berge den heiligen Gral darstellen, ist das schon ok. Und ja - natürlich ist all das durchaus auch Spielerei. Aber so kleine Fleißkärtchen oder Badges kennen wir schon seit unserer frühesten Schulzeit, und irgendwie machen sie ja doch Spaß. Und ein wenig stolz sein darf und sollte man auf seine Leistungen sowieso.

Diese KOM ist natürlich ein kleiner bzw. kein Schritt für die Menschheit, aber für mich persönlich eine ausgesprochen positive und motivierende Erfahrung und Standortbestimmung, über die ich mich echt freue. Meine bisherige Bestzeit auf diesem Segment konnte ich dabei um knapp eine Minute unterbieten. Das lag natürlich auch an nahezu idealen Witterungsbedingungen ohne nennbaren Gegenwind, aber davon profitieren auf lange Sicht natürlich auch irgendwann auch mal andere. Insofern ist das statistisch betrachtet ein durchaus fairer Vergleich. Natürlich will ich das alles nicht überbewerten, aber es ist wie gesagt eine tolle Bestätigung meiner aktuellen und aktuell steigenden Form. Insbesondere da ich dieses Jahr gesundheitlich schon zwei Mal auf der Schnauze lag, ist das eine tolle Momentaufnahme. Das kann in nächster Zeit auch erstmal gerne so weiter gehen... In diesem Sinne: Please KOM again... ;-)

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