Dienstag, 17. September 2019

Die Krone ist zurück!

Nach meinen intensiven drei Urlaubstrainingswochen im August waren die vergangenen beiden Wochen sportlich gesehen leider wieder etwas durchwachsen. Ein Grund dafür dürfte sicherlich der berufliche Wiedereinstieg in den durchaus stressigen Frühdienst gewesen sein, zum anderen waren meine Akkus nach den häufigen, harten und beinahe täglichen Trainingseinheiten wohl auch einfach etwas leer und gierten nach einer Aufladephase. In der Konsequenz waren die läuferischen und pedalen Einheiten in den letzten Tagen etwas rarer gesät als sonst und die Zeichen standen notgedrungen eher auf Regeneration und Formerhalt, als auf Formaufbau. Ganz offenbar haben Pausen allerdings auch ihr Gutes... ;-)

Seit Ende der vorherigen Woche konnte ich jedoch endlich wieder ein paar Zähne zulegen und nach einer plattenbedingten Indoor-Radeinheit am Sonntag gestern auch mal wieder einen längeren Lauf aufs herbstliche Parkett legen. Der war zwar mit ca. 5:15 min/km nicht unbedingt das grüne vom Ei, aber angesichts der Umstände ganz in Ordnung. Dass mir meine Pulsuhr im Anschluss noch eine Erhöhung meiner VO2max auf nun 53 anzeigte, war ein unerwartetes Trostpflaster.

Und da das Wetter heute bei zwar böigen, aber dafür wunderbar sonnigen, 19 Grad geradezu nach sportlicher Betätigung im Freien schrie, konnte ich trotz leicht verkaterter Beine einfach nicht widerstehen und schwang mich in einen meiner Sättel. Zielsetzung: eine eher lockere Tour. Aber wie so oft, kommen manche Dinger erstens anders, und zweitens als man denkt: ob es der Wind war, oder ob ich doch besser drauf war als gedacht: es rollte. Und zwar ausgesprochen gut. So gut, dass ich auf dem Rhein-Radweg Richtung Weisenauer Brücke einen Schnitt von knapp 36 km/h hatte. Das nahm ich überrascht und wohlwollend zur Kenntnis, blieb aber zunächst bei meinem ursprünglichen Fahrplan. Als der Tacho kurz nach der Weisenauer Brücke jedoch erneut Richtung 36 km/h aufdrehte, schmiss ich alle Vernunft über Bord und wollte es wissen. Schließlich hatte ich mir auf einem Abschnitt dieser Strecke - der 6,87 Kilometer von der Weisenauer Brücke bei Ginsheim bis zur Ortsmitte in Astheim führt - Anfang Juli unfassbarerweise mal eine absolute Bestzeit hingelegt, die mir jedoch knapp einen Monat später standesgemäß wieder von einem ehemaligen Radprofi weggeschnappt wurde.

Damit hatte ich das Thema eigentlich abgehakt. War ja auch zu schön um wahr zu sein. Wie ich damals überhaupt die Bestzeit holen konnte war mir ohnehin absolut schleierhaft. Das konnte nur ein Zufall sein, der sich so nicht mehr wiederholen ließ. Heute schien aber (erneut) einer dieser Tage zu sein, an denen alles passt. Form, Wetter, Wille. Also: ballern. Zwischenzeitlich musste ich zwar das ein oder andere Mal Hand an die Bremse legen, aber letztlich erreichte ich das Ende des Segments mit einem guten Gefühl. Der mit zum Teil spaßigem Gegenwind gespickte letzte Teil der Strecke war dann zwar nochmal knackig, aber mit dem Bewusstsein, eventuell eine neue Bestzeit hingelegt zu haben, biss ich mich auch hier durch.

Wieder zu Hause brachte ein Blick in die Daten dann die Gewissheit: ich hatte den bisherigen Streckenrekord bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37,6 km/h mit insgesamt 10:59 Minuten um 29 Sekunden unterboten und darf mich (bis auf weiteres) KOM des Segments "Ginsheim" schimpfen. Mal schauen, wie lange ich die Krone dieses Mal auf meinem Haupte behalte... ;-)

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