Mittwoch, 4. November 2015

Laufweisheiten I: Keine Ausreden!

Nachdem ich im Schwimmtraining mal wieder eines jener typischen Aha-Erlebnisse hatte, kam mir die Idee für eine neue, kleine, feine Rubrik: Words of Wisdom: Erfahrungen und Weisheiten eines Freizeitsportlers. Hier werde ich ab sofort sporadisch und unregelmäßig versuchen, einige persönliche Erfahrungen und Eindrücke festzuhalten, die mir während meiner sportlichen Schaffens- und Leidenszeit ein- und auffallen. Das Ganze ist natürlich hochsubjektiv, mag aber hoffentlich auch ein Quäntchen Allgemeingültigkeit besitzen. Judge for yourselves... Und los gehts...

Nach zwei Wochen herbstferienbedingter Auszeit hatte ich gestern ehrlicherweise ein bisschen Bammel vor einer frustrierenden Trainingseinheit im noch ungeliebten Nass. Kurzzeitig kam sogar der feige Gedanke auf, die Einheit diese Woche sausen zu lassen. Zudem fühlte ich mich nach dem Lauf am Sonntag auch nicht 100% fit. Redete ich mir zumindest ein. Wie sich am Ende  (wieder einmal) herausstellte, war es aber die absolut richtige Entscheidung, den inneren Schweinehund zu knebeln und mit Psychopharmaka ruhigzustellen. Insgesamt war das Training nämlich wesentlich besser als erwartet/befürchtet.

Was lernt man daraus, bzw. was bestätigt sich wieder einmal? Wenn man halbwegs ambitioniert Sport betreibt, und möglicherweise sogar auf ein - wie auch immer geartetes - Ziel hinarbeitet, gibt es im Grunde keine Ausreden, ein Training ausfallen zu lassen. Vom Tod der Tante, Vulkanausbrüchen oder Blinddarmoperationen natürlich abgesehen. Vage allgemeine Unlust, schlechtes Wetter oder Stress dürfen hingegen keine Gründe sein. Man sollte aber natürlich immer in seinen Körper hineinhorchen, und mögliche Krankheitssignale nicht ignorieren. Aber letztlich trennt sich hier m.E. die lethargische Spreu vom sportlichen Weizen: wer ständig Gründe sucht und findet, Trainingseinheiten ausfallen zu lassen, hat möglicherweise ein Motivationsproblem und sollte sich am Besten mal bewusst mit seinen Zielen auseinandersetzen und diese gegebenenfalls neu definieren.

Natürlich muss nicht jeder zwölf mal die Woche 23 Kilometer absolvieren, aber etwas Bewegung solle auf jeden Fall sein. Es muss ja nicht mal Laufen sein - es gibt unzählige andere Sportarten, in denen man aktiv werden kann. Wenn man sich nicht ausreichend motivieren kann, Laufen (oder Radfahren, oder Schwimmen...) zu gehen, muss man sich möglicherweise eine andere sportliche Betätigung suchen, oder die eigenen Ansprüche an die Realität anpassen: wenn ich platt gesagt permanent rumjammere, dass ich nicht zum Laufen komme, stecke ich mir u.U. zu hohe Ziele, mit denen ich mich nur unnötig unter Druck setze, und dadurch die Motivationssituation noch verschärfe - ein kleiner psychologischer Teufelskreis, den man nur bewusst durchbrechen kann. Also am Anfang vielleicht erst mal kleinere Laufbrötchen backen, und sich dann ganz allmählich steigern. Just do it! ;-)

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